
DER IS IST DAS INSTAGRAM DES MODERNEN DSCHIHAD
___________________________________________Das Enthaupten westlicher Zivilisten ist für Dschihadisten weltweit wie Kokain. Die Hinrichtungen verbreiten nicht nur Schrecken unter ihren Opfern—sie strahlen eine Stärke aus, die nicht nur die fanatischen Kämpfer begeistert, sondern auch die Möchtegern-Gotteskrieger außerhalb ihrer eigenen Reihen, denen das spektakuläre Blutvergießen Ehrfurcht einflößt.
The beheading of western civilians is like cocaine for Jihadists worldwide. The executions not only spread terror among their victims - they radiate a strength, which inspires not only the fanatic fighters but also the would-be Jihadists beyond their reaches, who are awed by the spectacular bloodshed.
Am 9. Juli 2005 schrieb Ayman al Zawahiri, damals die Nummer 2 in der Rangfolge von al-Qaida, angeblich einen Brief an Abu Musab al Sarkawi, den al-Qaida-Führer im Irak, in dem er ihn dazu anhielt, die Gewalt nicht eskalieren zu lassen und das Inszenieren von Enthauptungen zu überdenken. Im vorangegangenen Jahr hatte Sarkawis Netzwerk, ursprünglich als Tauhid wal Dschihad (Einheit und Heiliger Krieg) bekannt, mehr als zehn Videos von Enthauptungen veröffentlicht, einschließlich des Videos, in dem vermutlich Sarkawi persönlich den US-amerikanischen Geschäftsmann Nicholas Berg enthauptet.
On the 9th July 2005 Ayman al Zawahiri, at that time number 2 in the ranks of Al-Qa'ida, allegedly wrote a letter to Abu Musab al Sarkawi, the leader Al-Qa'ida leader in Iraq, in which he urged him not to let the violence escalate and reconsider the orchestration of beheadings. In the past year Sarkawis network, originally known as 'Tauhid wal Jihad' (Unity and Scared war), published more than 10 videos of beheadings, including the video in which Sarkawi supposedly beheaded the US business man Nicholas Berg personally.
In den vergangenen Wochen hat Zawahiris Brief die Schlagzeilen zurückerobert, zum einen deshalb, um die Strategie des Islamischen Staats (die darin besteht, der Welt grausame Enthauptungen zu zeigen) in den richtigen Kontext zu rücken. Zum anderen soll die Brutalität der Gruppe unterstrichen werden—falls da überhaupt noch Nachdruck nötig ist. Um den Titel eines hervorragenden Artikels von Mia Bloom in der Washington Post zu zitieren: „Selbst al-Quaida verurteilt Videos von Enthauptungen.”
In the past weeks Zawahiris letter has recaptured the headlines for one reason, to put Islamic State's strategy in the right context (which is to show the world gruesome beheadings). To others the brutality of the group should be emphasised - if emphasis is still needed. To cite the choice title of Mia Bloom's article in the Washington Post, 'Even Al-Qa'ida condemns the videos of beheadings'.
Zawahiris Brief hatte keinesfalls mit moralischen Skrupeln zu tun. Es ging ausschließlich um Strategie. Zawahiri warnte davor, dass die Videos von Enthauptungen schlechte PR seien und Muslime vom Dschihad entfremden würden.
Zawahiris letter had nothing to do with his moral qualms. It was solely about strategy. Zawahiri warns that the videos of beheadings are bad PR and would alienate Muslims from Jihad.
„Wir kämpfen um die Herzen und Seelen unserer Umma”, warnte Zawahiri und wies darauf hin, dass die einfachen Menschen Sarkawis grausigen Aufschlitz-Dschihadismus, insbesondere das Abschlachten von Geiseln, niemals akzeptabel finden werden.
"We fight for the hearts and souls of our community," warms Zawahiri and alluded that the ordinary people will never find Sarkawis' gruesome slaughter Jihadism, especially the slaughter of hostages, acceptable.
Jetzt sieht es so aus, als ob Zawahiri mit seiner Annahme nicht ganz richtig lag. Es gibt Menschen, die Enthauptungen nicht abstoßend finden. Ganz im Gegenteil. Auch medial gesehen ist der IS weit davon entfernt, „den Kampf um die Herzen und Seelen” zu verlieren: Angeblich ist es ihm gelungen, 5000 westliche Jugendliche zu rekrutieren. Um den Journalisten Charles Krauthammer zu paraphrasieren: Als bestes Mittel des IS zur Rekrutierung neuer Kämpfer hat sich seine eigene Barbarei erwiesen.
Now it looks as if Zawahiri was quite right in his assumption. There is people who didn't find the beheadings repulsive. Quite the contrary. IS is far from losing the "battle for hearts and souls": He apparently he has succeeded to recrute 5000 young Westerns. To paraphrase the journalist Charles Krauthammer: 'The Islamic State's best recruiting tool is its own savagery'
Der IS hat das begriffen. Deshalb gehören Videos von Enthauptungen inzwischen zum Markenzeichen seiner überaus effektiven und unermüdlichen Medienplattform Al Hayat.
IS has grasped that. The videos of beheadings now are the trademark of their extremely effective and unwearying media platform Al Hayat.
„Wir nehmen diese Gelegenheit wahr, um diejenigen Regierungen zu warnen, die eine bösartige Allianz mit Amerika gegen den Islamischen Staat eingehen. Zieht euch zurück und lasst unser Volk in Frieden!”, verkündet der Henker in dem Video, in dem der amerikanisch-israelische Journalist Steven Sotloff enthauptet wird. Das ist angeblich auch der Hintergrund hinter den Videos der Hinrichtungen von James Foley, Sotloff, David Haines und aktuell Alan Henning.
"We take this opportunity to warn those governments who enter into the vicious alliance with America against IS. Withdraw and leave our people in peace!", declares the executioner in the video, in which the America-Israeli journalist Steven Sotloff is beheaded. This is reportedly also the pretence to the videos of the executions of James Foley, David Haines and Alan Henning.
It is just non credible. The IS do not stage beheadings therefore because they want to drive the US and their allies back, rather because they want to provoke them to step into the ring. As David Carr recently remarked in the New York Times, it is about a "message from an enemy who has nothing to lose if they lure USA into a war in a far off country, in which the enemy is in the majority." So far it has worked, the US has responded. The IS has even managed it in prime time, even if after careful preparation. Thus the lurid Jihadist videos gone from the virtual gutter to the mainstream
Von einer totalen Planlosigkeit in Sachen IS sind die USA inzwischen bei Luftangriffen gegen die Hochburg des IS in Syrien angelangt. Das alles gereicht dem IS zum Vorteil: Er steht inzwischen an der Spitze der weltweiten Dschihad-Bewegung. Das ist ein Status, den nur der weit entfernte Feind, die USA, zuerkennen kann. Das weiß auch der IS.
Das ist aber nicht seine einzige Absicht. Die Videos von den Enthauptungen richten sich auch an den Rest der Dschihad-Bewegung sowie an eine unbekannte Zahl von Möchtegern-Gotteskriegern. Sie stellen eine Demonstration von roher Gewalt und Fanatismus dar. Wir sind die einzig wahren Gotteskrieger. Legt euch nicht mit uns an. Wir zeigen kein Mitgefühl. Gott ist auf unserer Seite. Das ist das offensichtliche Narrativ in den Videos.
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